Die aktuelle politische Ausrichtung und Verkehrsplanung zielt darauf ab, die Kastanienallee zu einem Autobahnzubringer auszubauen. Die vorgeschlagenen Pläne scheinen offensichtlich von Verwaltungsstellen entwickelt worden zu sein, ohne genaue Kenntnisse der örtlichen Gegebenheiten zu berücksichtigen. Es wird übersehen, dass die Kastanienallee für die Bewohnerinnen und Bewohner als Schul- und Versorgungsweg mit spezifischen Mobilitätsbedürfnissen sowie sicherer Querung abseits des Autoverkehrs dienen muss.
Bezirk und Senat stellen Auto- und Schwerlastverkehr vor Menschenleben!
Im Prenzlauer Berg wird derzeit ein Konzept für eine umweltfreundliche Straße in der Hagenauer Straße entwickelt, während die Bürger erwarten, dass auch in Rosenthal moderne und zukunftsfähige Ansätze verfolgt werden, anstatt die überholte Verkehrspolitik fortzusetzen.
Wir nennen den Bahnhof einfach Flughafen und dann können die Flugzeuge doch einfach starten. Oder?
Das Wohngebiet in Rosenthal ist historisch gewachsen und liegt am Stadtrand. Immer mehr Menschen möchten hier leben. Aufgrund seiner Geschichte, seiner Anlagen und seiner Bauweise war es nie dafür gedacht, den Verkehr von Pendlerinnen und Pendlern und schweren Lastwagen aus der Umgebung auf dem Weg in die Innenstadt aufzunehmen. Die dafür vorgesehene „Nordtangente“ wurde nie gebaut. Besonders im zweiten Abschnitt zwischen Eschenallee und Dietzgenstraße sind die Platzverhältnisse viel zu eng. Die aktuelle Situation ist das Ergebnis fehlender Verkehrsplanung und Konzepte seit der Wiedervereinigung. Tatsächlich wurden die Verkehrswege, die sich durch die Wohngebiete suchen, sich selbst überlassen.
Schwerlastverkehr hat Vorrang vor Kindern, OBWOHL das Gesetz sagt: hier gehört Schwerlastverkehr gar nicht hin!
Die Senatsverwaltung erklärt die aktuelle Planung vor allem mit den Bedürfnissen des Schwerlastverkehrs. Lastwagen transportieren Wirtschaftsgüter normalerweise nicht nur innerhalb Berlins, sondern oft zwischen verschiedenen Orten in der Region, im ganzen Bundesgebiet und sogar im Ausland. Der Schwerlastverkehr hier ist also Fern- oder Regionalverkehr über Bundes- oder Landesstraßen der I. Ordnung abgewickelt werden soll. Die für die Kastanienallee maßgebliche Funktionsstufe III (überbezirklicher Verkehr) erlaubt solche Verkehre hier weder jetzt noch in Zukunft. Die Konflikte zwischen einem reinen Wohngebiet und einer Hauptstrecke für Schwerlast- und Pendlerverkehr sind offensichtlich!
Viel und noch mehr Platz für Autos und LKW! Aber kein Platz für Menschen.
Abgesehen von schmalen und oft maroden Gehwegen wird der gesamte öffentliche Raum in Rosenthal für den Verkehr von Autos und Lastwagen genutzt. Es gibt praktisch keine öffentlich nutzbaren Flächen für Begegnungen, Spiele, lokale Versorgung oder den Arbeitsweg, die abseits vom Auto- und LKW-verkehr liegen. Mit der vorgelegten Planung des Bezirksamts wird dieses Problem nicht gelöst, sondern weiter verstärkt. Die Planung ist daher nicht zukunftsfähig im Sinne der notwendigen Entwicklung von dicht besiedelten, lebenswerten städtischen Räumen, in denen Menschen sicher und gesund leben, wohnen und arbeiten können.